Der gegenwärtige Stand des Getreides ist schön und verspricht eine reiche Ernte. Die gute Witterung fördert noch die gute Ernteaussichten.Diese freudige Aussichten wirken aber nicht mobilisierend in Morgentau. Bis jetzt sind erst 50 Proz. des Ernteinventars repariert. Und wie die Qualität dieser 60 Proz. aussieht, beweisen die Haspelmaschinen und das Inventar, das in der Heuernte ausgenutzt wurde.Schwach steht es mit der Organisationsarbeit und der Disziplin im Kolchos bei uns. Während unsere gute Ernteaussichten von dem grünen Feind, dem Unkraut bedroht sind und 75 Hektar Sonnenblumen, wenn sie nicht sofort gehackt werden, zu gründe gehen, sitzen 40—50 Frauen zu Hause, finden keine Beschäftigung.Entsprechend den Anweisungen sollten zum 15. Juni 10 Hektar Tabak gesetzt sein. Faktisch sind 2 Hektar gesetzt. Gearbeitet in dieser Hinsicht wird auch nicht.
Die Kolchosverwaltung und ihr Vorsitzender, Genosse Spannagel machen sich aber wenig Sorg, um die Reinigung der Felder, um die Reparatur der Maschinen, um das Setzen des Tabaks. Der Beschluß des ZK der KP(B) SU und des VKR von 11. Juni hat alle Kolleklivisten zur besseren Arbeit begeistert. Doch die Kolchosverwaltung nützt dies nicht aus. Sie verhält sich gleichgültig zu allem. Genosse Spannagel zieht es sogar vor alles mit Spässe gut zu machen. Auchdas Schnapstrinken ist ihm nicht fremd. Die gute Ernteaussichten und die große Hilfe der Partei und der Regierung müssen die Sorge um die bolschewistische Vorbereitung zur Ernte und um hohen Ernteertrag nodi um vieles heben.